Gasspeicherstände sinken: Droht eine neue Mangellage?
- OMEGA 24

- 4. Okt.
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Braunschweig, Oktober 2025 – Die aktuellen Zahlen der Bundesnetzagentur zur Gasversorgung werfen erneut Fragen zur Energiesicherheit in Deutschland auf. Mit Beginn der kälteren Jahreszeit ist bereits ein deutlicher Abfluss aus den Gasspeichern feststellbar. Besonders alarmierend: die Füllstände liegen signifikant unter den Werten des Vorjahres.
Frühzeitiger Verbrauch – kritische Entwicklung
Laut den werktäglich aktualisierten Daten der Bundesnetzagentur ist der Speicherfüllstand bereits im Oktober rückläufig. Dies steht im Kontrast zu den Zielvorgaben der Gasspeicherfüllstandsverordnung (§ 1 i.V.m. § 35a EnWG), die bis zum 1. November einen Füllstand von 80 % für alle Speicheranlagen vorsehen. Die aktuelle Entwicklung lässt Zweifel aufkommen, ob diese Marke überhaupt noch erreicht werden kann. Sollte sich ein kalter Winter entwickeln, werden bereits im Frühjahr Probleme auftreten.

Energiesicherheit bleibt fragil
Die Situation verdeutlicht, wie abhängig Deutschland weiterhin von fossilen Energieträgern ist – insbesondere im Bereich der Grundlastversorgung und der saisonalen Spitzenlasten. Während politische und gesellschaftliche Akteure den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben, zeigt sich in der Praxis: Wind und Sonne sind volatil, speichertechnisch begrenzt und können die Versorgungssicherheit fossiler Energien derzeit nicht ersetzen.
Realistische Bewertung statt Wunschdenken
Die Vorstellung, dass erneuerbare Energien fossile Energieträger vollständig ablösen könnten, bleibt – Stand heute – technisch nicht belastbar. Die Speicherproblematik, die geringe Energiedichte und die fehlende Grundlastfähigkeit machen deutlich: Eine vollständige Substitution ist weder kurzfristig realistisch noch sicherheitspolitisch verantwortbar.
Fazit
Die sinkenden Speicherstände sind ein Warnsignal. Ohne ausreichende fossile Reserven droht im Winter eine Mangellage mit weitreichenden Folgen – nicht nur für Haushalte und Industrie, sondern auch für sicherheitsrelevante Infrastrukturen. Eine nüchterne, technisch fundierte Bewertung der Energiepolitik ist daher unerlässlich.
Quellen:











