Identitätsbetrug in Deutschland: Behördenversagen mit System
- OMEGA 24

- 2. Nov.
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Ein Mann betritt das Prüfungszentrum in Berlin. Er zeigt einen Ausweis, legt die Sprachprüfung ab – und verschwindet. Wenige Wochen später taucht er erneut auf, diesmal in München, mit einem anderen Namen, aber demselben Gesicht. Was wie ein Krimi klingt, ist Alltag in deutschen Behörden - kein Einzelfall.
Sprach- und Führerscheinprüfungen: Stellvertreter und Dokumentenbetrug
Sprachzertifikate sind Voraussetzung für Aufenthaltstitel, Einbürgerung und Sozialleistungen. Doch laut TÜV und Polizei werden jährlich tausende Täuschungsversuche registriert. Besonders beliebt: biometrisch ähnliche Stellvertreter, die gegen Bezahlung Prüfungen ablegen.
In Österreich sorgte kürzlich ein Vorfall bei einer Sprachprüfung für Aufsehen: Neun Männer flohen aus dem Prüfungsraum, als ihre Ausweise kontrolliert werden sollten – offenbar hatten sie versucht, unter falscher Identität ein Zertifikat zu erschleichen, das für Aufenthaltstitel und Sozialleistungen entscheidend ist. Auch in Deutschland sind solche Betrugsformen längst Realität – und das in vielen Bereichen.
In Deutschland werden regelmäßig Fälle bekannt, bei denen fremde Personen Prüfungen für andere ablegen – sei es bei Sprachtests für Integrationsnachweise oder bei Führerscheinprüfungen. Laut TÜV und Polizei werden jährlich mehrere tausend Täuschungsversuche registriert.
Besonders beliebt sind gefälschte Ausweise oder biometrisch ähnliche Stellvertreter, die gegen Bezahlung antreten. Diese Stellvertreter treten mit gefälschten Dokumenten an, oft organisiert durch kriminelle Netzwerke. Die Prüfstellen sind überfordert, die Kontrollen lückenhaft. Laut BKA sind solche Fälle keine Einzelfälle, sondern Teil eines strukturellen Problems.
Krankenkassenkarten: Identitätsbetrug im Gesundheitswesen
Die elektronische Gesundheitskarte (eGK) soll Sicherheit bieten – doch in der Praxis ist sie leicht zu missbrauchen. Arztpraxen kontrollieren selten die Identität, Behandlungen unter falschem Namen sind keine Seltenheit. Der GKV-Spitzenverband fordert bessere Authentifizierungsverfahren, doch bislang fehlt eine flächendeckende Lösung.
Sozialbetrug durch Mehrfachidentitäten: Behörden ohne Datenaustausch
Der gravierendste Bereich ist der Sozialbetrug durch Mehrfachidentitäten. Laut Bundesrechnungshof existieren keine systematischen Abgleiche zwischen Jobcentern, Ausländerbehörden, Meldeämtern und Krankenkassen. Dies ermöglicht es Personen, unter verschiedenen Namen Leistungen zu beziehen – etwa Hartz IV, Wohngeld oder Kindergeld. Besonders betroffen sind Großstädte mit hoher Fluktuation und komplexer Meldeinfrastruktur.
Ein BKA-Bericht von 2024 bestätigt: „Organisierte Gruppen nutzen gezielt die fehlende Vernetzung der Behörden, um Sozialleistungen zu erschleichen.“ Besonders betroffen sind Großstädte mit hoher Fluktuation und komplexer Meldeinfrastruktur.
Schon in den 1990er Jahren wurde das Sozialsystem massiv ausgetrixt, insbesondere durch Schwarzafrikaner aus Gambia. Die "zweite Generation" Gambier, welche dann auch in den organisierten Drogenhandel einstieg, nutzte die Erfahrungen der ersten Generation, dass man mit leicht veränderten Personalien, in unterschiedlichen Städten, durchaus da 10fache an Sozialleistungen abgreifen konnte, als dies pro Person vorgesehen war.
Politische Versprechen ohne Wirkung
Bereits 2018 versprach die Bundesregierung einen umfassenden Datenaustausch zwischen Behörden. Doch bis heute fehlt eine zentrale Schnittstelle. Technische Lösungen existieren, werden aber nicht umgesetzt. Das Ergebnis: Sozialbetrug bleibt möglich – und wird von organisierten Gruppen gezielt ausgenutzt.
Fazit (Identitätsbetrug in Deutschland: Behördenversagen mit System)
Ob Sprachtest, Führerscheinprüfung oder Sozialleistung – Identitätsbetrug ist kein Randphänomen, sondern ein Symptom eines tiefgreifenden Behördenversagens. Ohne digitale Vernetzung, klare Zuständigkeiten und konsequente Kontrollen bleibt Deutschland ein Paradies für Identitätstäuscher. Es braucht endlich politischen Willen – und technische Umsetzung.

Quellenverzeichnis









